(Rezensionsexemplar)
Ein verlassenes Gasthaus im Nirgendwo: Das einzige Zeichen von Zivilisation, das Miharu findet, nachdem er im letzten Zug eingeschlafen und bis zur Endstation gefahren ist. Auch wenn es ihm nicht geheuer ist, bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Nacht hier zu verbringen. Er konnte ja nicht ahnen, dass das Gasthaus einen ungewöhnlichen Bewohner hat, der auch noch obszöne Absichten hegt...
"Oh mein Gott... Ich frag mich wirklich, ob ich ab morgen mein Leben besser auf die Reihe kriege..."
Miharu hasst sein Leben. In seiner Arbeit kann er nicht vollkommen aufgehen, weil Individualität und Innovationen nicht gern gesehen werden. Während er sich auf dem Heimweg im Zug seinen düsteren Gedanken hingibt, fällt er in einen tiefen Schlaf. Zu seinem Pech - oder Glück? - wacht er erst an der Endhaltestelle auf. Der einzige Unterschlupf, den er weit und breit findet, ist eine verlassene Pension. Da er keine andere Möglichkeit hat, beschließt er kurzerhand dort zu übernachten. Gesellschaft leistet ihm Fuji, ein komischer junger Mann, der behauptet der Erbe des Gasthauses zu sein. Wie Miharu am nächsten Tag erfährt, ist der Erbe seit Jahren tot... Heißt das, er hat die Nacht mit einem Geist verbracht?!
Als Fuji in der Nacht danach wieder auftaucht, ist Miharu Feuer und Flamme dafür, der armen Seele zu helfen ins Nirvana zu gehen. Fuji nimmt seine Aussage, er wolle "alles dafür tun" für bare Münze und fällt kurzerhand über ihn her.
Kann man überhaupt mit einem Geist Sex haben? Oder kann es sein, dass Miharu da was falsch verstanden hat...?
And the Oscar for the funniest and filthiest titel goes to... Eindeutig an "Er kam im Frühling".
Als ich den Manga letztes Jahr unter den Neuankündigungen entdeckt habe, war's mir sofort klar: Den muss ich haben! An diesem Titel kann man nicht einfach so vorbei gehen. Und wenn man bedenkt, dass das "Haru" in Miharus Name "Frühling" bedeutet und man ihn mit den Zeichen für "schöner Frühling" schreibt, bekommt der Titel gleich noch eine weitere Bedeutung.
Ich bin ohne Erwartungen an den Manga herangegangen. Nach dem Titel und dem Klappentext war mir klar, dass es keine tiefgründige Geschichte wird. Es blieb nur eine Frage: Kann mich die Story trotzdem überzeugen oder wird es ein "sinnloses" Bumsbuch?
Die Antwort: Ich wurde zwar teilweise verstört - direkt am Anfang -, aber der Manga hat mir ganz gut gefallen. Die Geschichte darf man einfach nicht hinterfragen. Sie ist rund und trotz des relativ dünnen Bandes hat sie einen - mehr oder weniger - vernünftigen Sinn. Außerdem bietet sie viel und noch mehr Bettsport und das alles sogar UNZENSIERT!
Der Zeichenstil ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Obwohl die Charaktere soweit detailreich ausgearbeitet sind, wirken sie trotzdem ein bisschen skizzenhaft. Zumindest was die Gesichter angeht. An anderen Stellen blieben die Details... *räusper*
Für BL-Anfänger würde ich den Band nicht empfehlen, für alteingesessene Fujoshis könnte er aber eine nette Abwechslung werden, wenn man einfach den Kopf freibekommen und viel Bettsport lesen möchte.
Der Band kommt mit einer Farbseite.
Vielen lieben Dank an Egmont Manga für das Rezensionsexemplar!
Titel: Er kam im Frühling
Mangaka: Akabeko
Genre: Boyslove, Slice of Life
Bände: Einzelband
Verlag: Egmont
Preis: (D)€7,50 / (AT)€7,80
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